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Payer von Thurn, Rudolf - Pendl, Gerhard (23/25)
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P. E. N.-Club, Österreichischer


P. E. N.-Club, Österreichischer (P. E. N. = Abkürzung für "Poets, Essayists, Novelists"), österreichische Teilorganisation der bedeutendsten internationalen Schriftstellervereinigung, gegründet 1921 in London. Das österreichische P. E. N.-Zentrum konstituierte sich im Juni 1923; erster Ehrenpräsident wurde A. Schnitzler, erste Generalsekretärin G. von Urbanitzky. Obwohl ursprünglich unpolitisch gedacht und der Idee der Völkerverständigung, der Freiheit der Meinungsäußerung und einem humanistischen Ideal verpflichtet, geriet auch der Österreichische P. in den Sog der politischen Radikalisierung nach 1930. Auf dem XI. Kongress des Internationalen P. E. N.-Clubs in Dubrovnik (Kroatien) kam es in der Folge im Mai 1933 zum Eklat, als sich die österreichischen Delegierten G. von Urbanitzky und F. Salten nicht dem Protest gegen die Bücherverbrennungen im Deutschen Reich anschlossen; in der Folge traten jedoch die NS-Sympathisanten unter den Mitgliedern aus dem Österreichischen P. aus, darunter M. Jelusich, Bruno Brehm und R. Hohlbaum. Damit war faktisch eine Spaltung der österreichischen Literatur gegeben; die Autoren des demokratisch-bürgerlichen Lagers gerieten ins Abseits und gingen zum Großteil noch vor dem Anschluss ins Exil. Von den Nationalsozialisten 1938 aufgelöst, wurde der Österreichische P.E.N.-Club insbesonders auf Betreiben von R. Neumann, dem Generalsekretär des 1939 gegründeten österreichischen Exil-P.E.N.-Clubs, 1947 neu gegründet; erster Präsident des Österreichischen P.E.N-Club nach dem 2. Weltkrieg wurde F. T. Csokor. Zu Beginn der 70er Jahre verstärkte sich die grundsätzliche Kritik am Österreichischen P.E.N.-Clubs, vor allem von Seiten der Grazer Autorenversammlung.

Präsidenten des Österreichischen P.E.N.-Clubs: Raoul Auernheimer (1923-27), Felix Salten (1927-33), Raoul Auernheimer (1933-35, interimistischer Leiter), Hans Hammerstein-Equord (1935-38), Franz Theodor Csokor (1947-69), Alexander Lernet-Holenia (1969-72), Ernst Schönwiese (1972-78), Fritz Habeck (1978-80), Erik Wickenburg (1980-88), György Sebestyén (1988-90), Alexander Giese (1990-97), Wolfgang Georg Fischer (seit 1998).


Literatur: C. Gürtler, Die literarhistorische Entwicklung und Bedeutung des Österreichen P. E. N.-Clubs ab 1945, Hausarbeit, Wien 1978; K. Amann, P. E. N.-Club. Politik - Emigration - Nationalsozialismus, 1984; H. Zeman (Hg.), Literaturlandschaft, 1997.


 
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