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Wiener PhilharmonikerWiener Philharmoniker, eines der berühmtesten Symphonieorchester der Welt, Anfang 1842 von O. Nicolai (gemeinsam mit A. Schmidt und A. J. Becher) aus einem Zusammenschluss der Musiker des Hofopernorchesters gegründet (die Wiener Philharmoniker rekrutieren sich heute noch aus dem Orchester der Wiener Staatsoper); das 1. Philharmonische Konzert fand am 28. 3. 1842 im Großen Redoutensaal in Wien statt. Seit 1860 werden Abonnementkonzerte veranstaltet (seit 1870 im Großen Musikvereinssaal). 1877 spielten die Wiener Philharmoniker zum erstenmal außerhalb Wiens beim 1. Salzburger Musikfest (Salzburg ist in der Festspielzeit auch heute für sie eine wichtige Wirkungsstätte). Langjährige Dirigenten waren F. O. Dessoff (1860-75), H. Richter (1875-98), G. Mahler (1898-1901), J. Hellmesberger junior (1901-03), F. Weingartner (1908-27), W. Furtwängler (1927-30, "Hauptdirigent" 1938-45 und 1947-54) und C. Krauss (1930-33). In den dazwischenliegenden Zeiträumen und seit 1954 wurden bzw. werden die Wiener Philharmoniker von Gastdirigenten geleitet. - 1900 unternahmen die Wiener Philharmoniker unter G. Mahler ihre 1. Auslandstournee (Paris). Jährlich finden zirka 10-11 Abonnementkonzerte statt sowie das Nicolai-Konzert (seit 1887) und das traditionelle Neujahrskonzert (erstmals 31. 12. 1939, seit 1941 am Neujahrstag). Der seit 1924 veranstaltete Philharmoniker-Ball (Musikverein) gehört zu den gesellschaftlichen Höhepunkten der Wiener Ballsaison. Aus den Wiener Philharmonikern gingen A. Nikisch, H. Richter, Franz Schmidt und A. Rosé hervor. Die klassische Symphonie (J. Haydn, W. A. Mozart, L. van Beethoven) bildet nach wie vor den Schwerpunkt des Repertoires, ergänzt durch die österreichische Symphonik des 19. Jahrhunderts. Strenges Ausleseverfahren, einheitliche Schulung der Musiker sowie Tradition und Modulationsfähigkeit des Klangkörpers sichern den Wiener Philharmonikern ihren Weltruf. Sie verwenden gegenüber dem Normalstimmton (a´ = 440 Hz) einen etwas erhöhten Stimmton. Die Wiener Philharmoniker sind seit 1908 ein selbständiger Verein mit demokratischen Grundstrukturen ("Demokratie der Könige") und nehmen seit 1997 auch Frauen als Orchestermitglieder auf (erstes weibliches Mitglied A. Lelkes, Harfe). Sie verleihen einen Ehrenring (R. Serkin, L. Bernstein, C. Krauss, W. Schneiderhan, H. von Karajan, K. Böhm und andere). Literatur: C. Hellsberg, Demokratie der Könige, 1992.
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