Hinweis: Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU. Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.
StraßenbahnenStraßenbahnen: 1824 legte der Prager F. A. von Gerstner im Wiener Prater eine 228 m lange Probestrecke für ein Pferdeeisenbahnprojekt an, 1840-42 wurde die Brigittenauer Eisenbahn als Verbindung zwischen Augarten und dem Unterhaltungslokal Colosseum betrieben. Die erste reguläre Wiener Pferdestraßenbahn verkehrte ab 1865 zwischen Schottenring und Hernals; weitere Pferdestraßenbahnen folgten in Baden 1873, in Graz 1878, in Linz 1880, in Klagenfurt 1891 und in Salzburg 1892. Die Neue Wiener Tramwaygesellschaft (NWT, 1872-1902) übernahm Bau und Betrieb von Straßenbahnen in den Vororten. In Wien errichtete die Dampftramwaygesellschaft Krauss & Co. 1883 die Linie Hietzing- Perchtoldsdorf und 1886 die Linie Donaukanal- Groß Enzersdorf bzw. Donaukanal- Stammersdorf. 1880 fuhr die erste elektrische Bahn zu Ausstellungszwecken bei der Rotunde. 1883 wurde als erste europäische Straßenbahn, die für den ständigen Betrieb eingerichtet wurde, die Linie Mödling- Hinterbrühl eröffnet. Dieser Anlage folgten elektrische Straßenbahnen in Baden und Gmunden (1894), Wien und Linz (1897), Graz (1899), Dornbirn (1902), Innsbruck (1905), Ybbs an der Donau (1906), Unterach (1907), Salzburg (1909) sowie St. Pölten und Klagenfurt (1911). Die 1898 eröffnete Wiener Stadtbahn von O. Wagner ist verkehrstechnisch und künstlerisch bemerkenswert. 1902 wurde von Bürgermeister K. Lueger das städtische Wiener Straßenbahnunternehmen gegründet, das alle Linien elektrifizierte. In der Zwischenkriegszeit und vor allem nach dem 2. Weltkrieg erweiterte das gemeindeeigene Unternehmen, seit 1942 "Wiener Verkehrsbetriebe" bzw. seit 1992 "Wiener Linien" genannt, den Betrieb wesentlich. 1949 wurde es mit den E-Werken und Gaswerken (und 1953 mit der Städtischen Bestattung) zu den Wiener Stadtwerken zusammengefasst. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte war insbesonders durch den Neubau der U-Bahn und durch den vermehrten Einsatz von Autobussen gekennzeichnet, wodurch die Bedeutung der Straßenbahnen teilweise zurückging. Seit 1998 kommen in Wien die ersten Niederflurstraßenbahnen zum Einsatz (Ultra Low Floor, Einstiegshöhe 18 cm). Die Straßenbahnen werden mit 500-750 V Gleichstrom betrieben, die Spurweite beträgt in Wien und Graz 1435 mm (Normalspur), diese Spurweite besaßen auch die ehemaligen Straßenbahnen in Baden, Salzburg und St. Pölten; Spurweite 1000 mm gibt es in Innsbruck und Gmunden (ehemals auch in Dornbirn, Klagenfurt und Unterach), die Straßenbahn in Ybbs fuhr mit 760 mm Spurweite; die Linzer Straßenbahn hat die außergewöhnliche Spurweite von 900 mm.
Verweise auf andere Alben:
|