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Schönberg, Arnold© Copyright Arnold Schönberg. Foto. Schönberg, Arnold, * 13. 9. 1874 Wien, 13. 7. 1951 Los Angeles (USA), Komponist. Im Wesentlichen Autodidakt; begann um 1890, von seinem späteren Schwager A. von Zemlinsky stark beeinflusst, in spätromantischer Tradition zu komponieren. Auch seine "Harmonielehre" (1911) ist noch traditionell ausgerichtet; 1901-03 und 1911-15 lebte er in Berlin. Da die öffentliche Aufführung seiner Werke Proteste hervorrief, gründete er 1919 in Wien den "Verein für musikalische Privataufführungen", der zu einem Zentrum der 2. Wiener Schule und ihrer Vertreter wurde. 1925-33 leitete er eine Meisterklasse der Musikakademie in Berlin, emigrierte dann in die USA und war 1934-44 Lehrer in Los Angeles und Boston (1941 amerikanischer Staatsbürger). Schönberg begründete (neben J. M. Hauer) die Zwölftonmusik, das heißt die Komposition mit 12 gleichberechtigten Tönen (Zwölftontechnik). Er ist der Begründer der 2. Wiener Schule, zu der noch A. Berg und A. von Webern gehören (im Gegensatz zur 1. Wiener Schule, der Wiener Klassik). Aus der Spätromantik kommend, waren ihm bald deren tonale Möglichkeiten zu eng, sodass er nur in der Gleichberechtigung der Töne eine Weiterentwicklung der Musik sah. Basis dodekaphonischer Werke ist eine "Reihe" und deren 3 Hauptmodulationen: "Krebs", "Spiegel" und "Spiegelkrebs". Während Schönberg seine Werke hauptsächlich in mathematischer Strenge durchführte, haben seine Schüler A. von Webern und vor allem A. Berg dieses strenge Prinzip um die musikalisch-klangliche Komponente bereichert. Die Dodekaphonie hatte nachhaltige Wirkung auf die Entwicklung der zeitgenössischen Musik in Europa und besonders in Amerika, das Schönberg zur 2. Heimat wurde. Schönberg war auch als Maler von Bedeutung und hinterließ zirka 70 Bilder (vor allem Porträts und Visionen). 1998 übernahm die Stadt Wien den Schönberg-Nachlass von den Erben und eröffnete ein A.-Schönberg-Center. Werke: Spätromantische Periode (1899-1905): Verklärte Nacht, 1899 (Streichsextett); Pelleas und Melisande, 1903 (symphonische Dichtung); Gurrelieder, 1902/03; 1. Streichquartett d-Moll, 1905. - Expressionistische Periode (1906-21): Kammersymphonie, 1906; Erwartung, 1908 (Monodrama); 2. Streichquartett fis-Moll (mit Sopransolo), Opus 10, 1907/08; 5 Orchesterstücke, 1912; Pierrot lunaire, 1914 (Sprechstimme und Kammermusik); Die Jakobsleiter, 1917-22 (Oratorium unvollendet). - Zwölftonperiode (ab 1921): 5 Klavierstücke, Opus 23; Kammermusik Opera 24, 25, 26, 29; 3. Streichquartett, 1927; Von Heut auf Morgen, 1928 (Oper); Variationen für Orchester, 1929; Moses und Aaron, 1. und 2. Akt, 1930-32 (Oper); Ein Überlebender aus Warschau, 1947 (Kantate); Violin- und Klavierkonzert. - Ausgabe: Sämtliche Werke, 1966ff. - Schriften: Harmonielehre, 1911 (31922); Models for Beginners in Composition, 1942; Grundlagen der musikalischen Komposition, 1948; Styles and idea 1950. - Ausgabe: Gesammelte Schriften, herausgegeben von I. Vojtěch, 1976. Literatur: P. Stefan, Schönberg, 1924; T. W. Adorno, Philosophie der neuen Musik, 1949; H. H. Stuckenschmidt, A. Schönberg, 1974; G. Schubert, Schönbergs frühe Instrumentationen, 1975; D. Newlin, Schönberg Remembered, 1980; A. Ringer, A. Schönberg, 1993; Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen, 1984; The Berg-Schönberg Correspondence, 1987; T. Zaunschirm (Hg.), A. Schönberg - Das bildnerische Werk, Ausstellungskatalog, 1991; W. Sinkovicz, Mehr als zwölf Töne - A. Schönberg, 1998. Verweise auf andere Alben:
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