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Hansen, Theophil Freiherr von© Copyright Theophil Freiherr von Hansen. Stich. Hansen, Theophil Freiherr von, * 13. 7. 1813 Kopenhagen (Dänemark), 17. 2. 1891 Wien, Architekt. In seinen Lehrjahren stark von C. F. Schinkel beeinflusst. Nach mehrjähriger Bautätigkeit in Athen, die er auch nach seiner Übersiedlung nach Wien 1846 fortsetzte, entwickelte er sich zunächst als Mitarbeiter L. Försters, dann selbständig zu einem Hauptvertreter der Spätromantik, wobei er einen byzantinisierenden Mischstil bevorzugte (Waffenmuseum im Wiener Arsenal, 1856, Heeresgeschichtliches Museum). Um 1859 kreierte Hansen den so genannten "Wiener Stil", eine klassisch-strenge Neorenaissancespielart, die er im Folgenden mit monumental-gesamtkunstwerkhaften Zügen ausstattete (Gebäude der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1870). Seine Bauten in der Ringstraßenzone, vor allem das (eigentlich farbig geplante) Parlament (1874-83), aber auch die Palais verkörpern mit ihrer disziplinierten Prunkentfaltung den Höhepunkt des strengen Historismus in der Wiener Architektur und prägten nachhaltig das Bewusstsein von der führenden Rolle Österreichs in der Baukunst. Hansen arbeitete vorzugsweise mit Künstlern zusammen, die sich seinem Formdiktat anpassten (C. Rahl, V. Pilz) und scharte eine bedeutende Schülerzahl um sich (H. Auer, E. Ziller, G. Niemann; auch O. Wagner zählte zu seinen Mitarbeitern). Ab 1868 Akademieprofessor in Wien, betonte er die Einteilung nach Stilen. Weitere Werke unter anderem: Wien: Evangelische Kirche am Matzleinsdorfer Friedhof, 1858; Evangelische Schule, 1859-62; Heinrichhof, 1860-62 (1945 zerstört); Palais Erzherzog Wilhelm (Hoch- und Deutschmeisterpalais, heute The OPEC Fund for International Development), 1864-68; Palais Epstein (von Nationalrat und Bundesrat genützt), 1868-72 (mit O. Wagner); Börse, 1870-77 (mit C. Tietz); Akademie der bildenden Künste, 1871-76. - Niederösterreich: Schloss Hernstein, ab 1856. - Athen: Zappeion, 1845; Akademie der Wissenschaften, ab 1856. - Mitarbeit an Denkmälern (zum Beispiel Schubert-Denkmal in Wien, 1872). Literatur: G. Niemann und F. von Feldegg, T. Hansen und sein Werk, 1893; R. Wagner-Rieger und M. Reissberger, T. von Hansen (Die Wiener Ringstraße VIII, 4), 1980. Verweise auf andere Alben:
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