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Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von© Copyright Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall. Lithographie von J. Kriehuber. Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von, * 9. 6. 1774 Graz (Steiermark), 23. 11. 1856 Wien, Orientalist. Hofdolmetsch, als Diplomat im Orient, vor allem in Konstantinopel, tätig; ab 1807 in der Staatskanzlei in Wien. Hammer-Purgstall erwarb sich große Verdienste um die Kenntnis des islamischen Orients. Mit seiner Zeitschrift "Fundgruben des Orients" (6 Bände, 1809-18) und seinen nachgestalteten Dichtungen ("Diwan des Hafis", 1812 und andere) erschloss er die mittelalterliche morgenländische Literatur für das Abendland und regte damit auch J. W. von Goethes "Westöstlichen Diwan" an. Berühmt wurde seine "Geschichte des Osmanischen Reiches" (10 Bände, 1827-33) und die preisgekrönte Schrift "Über die innere Länderverwaltung unter dem Chalifate" (1835). Er setzte sich für die Gründung der Akademie der Wissenschaften in Wien ein und war 1847-49 deren erster Präsident. Nach ihm ist die "Österreichische Orientgesellschaft Hammer-Purgstall" benannt, die 1959 von A. Weikert zur Pflege der kulturellen Beziehungen mit dem Vorderen Orient und zur Betreuung der in Österreich wohnenden Studenten aus diesem Raum gegründet wurde. Weitere Werke: Encyklopädische Übersicht der Wissenschaften des Orients aus 7 arabischen, persischen und türkischen Werken übersetzt, 2 Bände, 1804; Geschichte der osmanischen Dichtkunst, 4 Bände, 1827-35; Literaturgeschichte der Araber, 7 Bände, 1850. Literatur: W. Bietak, Gottes ist der Orient, 1945; C. Bucher, J. von Hammer-Purgstall, Dissertation, Wien 1949; S. Reichl, Hammer-Purgstall. Auf den romantischen Pfaden eines österreichischen Orientforschers, 1973.
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