1833 |
7. Mai: Johannes Brahms wird in Hamburg geboren.
Sein Großvater war Gastwirt in der kleinen Stadt Heide in Holstein.
Der Vater gab die traditionellen Berufe der Familie auf, um Berufsmusiker zu werden, konnte
aber nur einen bescheidenen Lebensstandard erreichen.
1830 heiratete er 24-jährig die um 17 Jahre ältere Christiana Nissen. Der Ehe entstammten drei
Kinder. Johannes war das zweite. |
1840 |
Klavierunterricht bei Otto Friedrich Willibald Cossel. Dieser begleitet seinen Vater, wenn er in
Kneipen zum Tanz oder zur Unterhaltung aufspielt. |
1843 |
Erstes Auftreten als Pianist. Johannes wird als "Wunderkind" gefeiert und zu einer Amerika-
Tour aufgefordert. Der Lehrer Cossel verhindert diese Reise. Johannes Brahms nimmt bei dem
berühmten Lehrer Eduard Marxsen Unterricht. |
1853 |
Mit 20 Jahren verläßt Brahms Hamburg und unternimmt mit dem jungen ungarischen
Violinisten E. Reményi Konzertreisen. In Hannover lernt er den Geiger Joseph Joachim
kennen, in Weimar Franz Liszt und in Düsseldorf Robert und Clara Schumann. Schumann
schreibt einen Aufsatz in den "Neuen Bahnen", worin er Brahms als den kommenden Meister
der Musik ankündigt. |
1854 |
27. Februar:
Schumann versucht in einem Anfall von Wahnsinn sich das Leben zu nehmen, vier Tage später
wird er in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Er stirbt dort am 29.Juli 1856.
Brahms´ Neigung zu Clara Schumann entwickelt sich zur Leidenschaft.
Er wohnte bei Clara Schumann und begleitete sie auf Konzertreisen. Clara hatte Robert
Schumann sieben Kinder geboren. Zwischen Brahms und der um 14 Jahre älteren Frau
entstand eine große Liebe, doch verließ er sie 1856. Er bewahrte ihr eine immerwährende
Freundschaft. |
1857 |
Brahms arbeitet am Fürstenhof in Detmold. Er macht seine ersten Erfahrungen als
Chordirigent. |
1858 |
Brahms lernt in Göttingen Agathe von Siebold kennen. Es kommt zur Verlobung, doch
entzieht er sich der Bindung. |
1862 |
Brahms bewirbt sich in Hamburg sowohl um die Dirigentenstelle der Singakademie als auch
um die Leitung des Philharmonischen Orchesters. Die Aufgabe wird dem Sänger Julius
Stockhausen übertragen. Am 8. Oktober 1862 reist er nach Wien und bleibt dort acht Monate.
Er gab zahlreiche Konzerte und fand neue Freunde. |
1863 |
Bei seiner Rückkahr nach Hamburg erfährt er, daß er zum Dirigenten der Wiener
Singakademie (siehe "Musik-Geschichte") gewählt worden war. Er kehrt nach Wien zurück, verzichtet aber schon 1864
auf diese Stelle. |
1865 |
Brahms´ Mutter stirbt. Er beendet sein Deutsches Requiem, op. 50. |
1866 |
Sein Vater heiratet ein zweites Mal. Zu seiner Stiefmutter hat er ein gutes Verhältnis. |
1872 |
Brahms erhält die Leitung des Wiener Singvereins (siehe "Musik-Geschichte"), die er bis 1875 beibehält. Er bezieht die
Wohnung in der Karlsgasse. |
1876 |
Die erste Symphonie wird fertiggestellt und am 4. November in Karlsruhe uraufgeführt. |
1877 |
Erster Pörtschach-Sommer-Aufenthalt. Brahms schreibt an seiner zweiten Symphonie D-Dur,
op. 77. Sie wird am 30. Dezember in Wien urauffgeführt. |
1878 |
Das zweite Mal in Pörtschach (siehe "Österreich-Lexikon"). Brahms komponiert das Violinkonzert D-Dur, op. 77. Er macht
seine erste Italien Reise (insgesamt neun) mit dem Arzt und Freund Theodor Billroth (siehe "Österreich-Lexikon"). |
1879 |
Die Universität Breslau verleiht Brahms die Ehrendoktorwürde. |
1880 |
Brahms verbringt den Sommer in Bad Ischl (siehe "Österreich-Lexikon"). |
1884 |
Brahms verbringt den Sommer in Mürzzuschlag in der Steiermark. Er beginnt mit der Arbeit an
seiner vierten Symphonie. |
1885 |
Zweiter Sommerurlaub in Mürzzuschlag. Die vierte Symphonie wird fertiggestellt und in
Meiningen am 25. Oktober uraufgeführt. |
1886 |
Brahms wird Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlerverein. |
1889 |
Ehrenbürger in Hamburg. |
1896 |
Clara Schumann stirbt am 20. Mai. |
1897 |
3. April: Brahms stirbt in Wien und wird auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Er konnte
zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen entgegennehmen. Er wurde, für einige seit 1870, für
andere seit Wagners Tod, als der bedeutendste Komponist seiner Zeit angesehen, dessen
Kompositionen alle Gattungen der Musik, ausgenommen die Gattung Oper, umfaßte. |