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Schönberg Schönbergs musikalisches Schaffen

Sein Schaffen läßt sich in vier Phasen gliedern. Mit Ausnahme der letzten haben sie beispielgebenden und geschichtlich repräsentativen Charakter für die Entwicklung der Musik im 20. Jahrhundert.

1. Phase bis 1907 (Spätromantische Phase)
Die erste, noch tonale Schaffensphase („Gurrelieder“, Streichsextett „Verklärte Nacht“) führte im Anschluß an Richard Wagner und Johannes Brahms zu einer letzten Steigerung und Differenzierung der spätromantischen Musiksprache.

2. Phase: 1908 – 1921 (Freie Atonalität)
Die spätromantische Musiksprache wird etwa in der 1. Kammersymphonie op. 9 und dem 2. Streichquartett op. 10 in Richtung auf eine freie Atonalität weiterentwickelt, die um 1908 in den George-Liedern op. 15 (1908/09) und den Klavierstücken op. 11 (1909) vollständig ausgeprägt erscheint. Zu dieser atonal-expressionistischen Phase sind das Monodram „Erwartung“ op. 17, die 21 Gedichte für Sprechstimme und Kammerensemble „Pierrot lunaire“ op. 21, die ganz neuartigen Orchesterstücke op. 16 und die kurzen Klavierstücke op. 19 zu zählen.

3. Phase:  1921 – 1933 (Klassische Atonalität)
Nach 1920 begann die dritte Phase mit der Herausbildung eines neuen Ordnungsprinzips, der Zwölftontechnik. Die spätromantische Musik erfuhr eine Chromatisierung sowohl in der melodischen Horizontalen als auch in der akkordlichen Vertikalen. Die vorgegebene Tonalität  empfand Schönberg als starke Einengung seiner kompositorischen Möglichkeiten, sodass er schließlich die Bindung an das Dur-Moll-System aufgab. Die Loslösung von einem tonalen Zentrum erreichte er erstmals im vierten Satz seines 1907 entstandenen zweiten Streichquartetts, op. 10. Erst im Jahre 1923 vollendete Schönberg in den fünf Klavierstücken op 23 das erste Zwölftonwerk. Diese und die Serenade op 24 sind als Übergänge zur rein zwölftönigen Kompositionsweise anzusehen.

Die Idee der "Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen"  erfüllte Schönberg mit solcher Freude, daß er im Sommer 1921 bei einem Spaziergang mit seinem Freund und Schüler Josef Rufer seine Erklärung mit folgenden Worten unterstützte: “Ich habe eine Entdeckung gemacht, durch welche die Vorherrschaft der deutschen Musik für die nächsten hundert Jahre gesichert ist.“

Grundmotiv von Schönbergs Streben war nach seinen eigenen Worte, den Aufbau seiner Werke „bewußt auf einen Einheit verbürgenden Gedanken zu basieren, der nicht nur alle übrigen Gedanken hervorbringen, sondern auch ihre Begleitung, die ´Harmonien´ bestimmen sollte." Dieser Komprimierungswille richtet Melodik und Akkordik eines Werkes nach einer einzigen Zwölftonreihe aus. Es handelt sich um ein extrem „ton-demokratisches“ Gebäude, und es ist - soziologisch gesehen - sicher kein Zufall, daß dieses in jener Zeit der großen gesellschaftlichen Umwälzungen und Revolutionen entstand.

4. Phase: ab 1933
Die vierte (amerikanische) Schaffensphase umfaßt weitere, teils modifizierte Zwölftonkompositionen, teils Rückgriffe auf die Tonalität, teils tiefsinnige, religiös geprägte Spätwerke (Psalmkompositionen der letzten Zeit).


Konsonanz und Dissonanz bei Schönberg 

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