Das Ballett Don Juan (1761) von Christoph
Willibald Gluck (1714 Erasbach/Oberpfalz - 1787 Wien)
wird als Wendepunkt in der Gattung des darstellenden
Tanzes angesehen, da es erstmals auf einem Drama aufbaut,
viel Wert auf eine hervorragende Musik gelegt und die
Choreographie (= die Tanzführung) von der Antike
inspiriert wurde (leider ist kein Stück der
Originalchoreographie überliefert). Im Gegensatz zu
den späteren Reformopern, wo die Musik sich dem Text
unterwirft, ist hier die Musik die Hauptsache, der Tanz
soll nur ihre Aussagen unterstreichen. Gluck versucht
hier auch, über motivische Verbindungen innere
Zusammenhänge zu schaffen: So werden z. B. sowohl
der Tod des Komturs als auch die Höllenfahrt des Don
Juan von denselben geisterhaften Ganzton-Harmonien
dargestellt. (E. Stadler)
Das Bild zeigt das Frontispiz zu Molières Dom
Juan, der unmittelbar vorher am Burgtheater gespielt
wurde und daher zumindest als Anregung für dieses
Ballett gedient haben könnte.
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