Hans Judenkünig (um 1445/1450 Schwäbisch
Gmünd - 1526 Wien) ist um 1515 als Lautenist und
vielleicht auch Lautenmacher in Wien seßhaft
geworden. Seine Schone kunstliche underweisung
ist eines der frühesten gedruckten
Lautenbücher (Wien: Singrenius 1523) und
gleichzeitig als eine Art Lehrbuch aufgebaut. Es
verwendet die sogenannte Deutsche Lautentabulatur, das
ist eine Griffschrift mithilfe von Buchstaben, der
Rhythmus ist mit eigenen Zeichen über den Kolumnen
notiert. Judenkünig behandelt nicht nur den
Fingersatz der linken Hand auf allen Bünden, sondern
geht auch auf Fragen der Mensur, des Tempus, des Modus
und der Stimmlage des Vokalmodells ein. In den
Präambeln (= Vorspielen) zu Beginn der Lehrschrift
demonstriert er das Spiel in fünf Lagen, was
für die Ausbildung eines spezifischen Lautenstils
von Bedeutung ist. Das Bild zeigt einen Lautenspieler.
(E. Stadler)
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