Die Motette Verbum bonum wurde um 1440 von
Hermann Jakob Edlerauer komponiert. In bezug auf sein
Leben fließen die Quellen nur spärlich, er ist
aber jedenfalls 1440 und 1443/44 als Stephanskantor in
Wien bezeugt. Er ist in einer Musikhandschrift der
Staatsbibliothek München mit sieben Kompositionen
(darunter die Motette Verbum bonum, Bild)
vertreten. Die Handschrift ist in St. Emeram bei
Regensburg entstanden. Besondere Bedeutung gewinnt dieser
Umstand dadurch, daß er neben Johannes Brassart der
einzige Wiener Komponist war, der in diese
Sammelhandschrift aufgenommen wurde. In der Motette
Verbum bonum liegt die Choralmelodie in der
Unterstimme, die Mittelstimme bewegt sich in parallelen
Quarten zur oberen und wurde daher nicht notiert. Diese
Technik bezeichnete man als Fauxbourdon. Dem
damaligen Usus entsprechend wurde die Motette vokal oder
unter Umständen mit zusätzlichen Instrumenten
ausgeführt. (E. Stadler)
|