Markgraf
Leopold III. der Heilige (1095-1136) war mit Agnes,
der Tochter Kaiser Heinrichs IV., verheiratet. Er verlegte seine Residenz
nach Klosterneuburg, wo er ein Stift mit weltlichen Kanonikern gründete,
das 1133 von Augustiner Chorherren übernommen wurde. Wegen seines
frommen Lebens und seiner Klostergründungen - er war Mitbegründer
der Klöster Heiligenkreuz und Kleinmariazell - sowie der friedlichen
Epoche, die er Österreich brachte, wurde er unter der Bevölkerung
verehrt. Nach seinem Tod kamen bald viele Pilger an sein Grab, wo sich
Wunder ereignet haben sollen. Dies alles führte 1485 zu seiner Heiligsprechung.
Leopold ist hier durch den Heiligenschein deutlich von anderen Figuren
des Stammbaums hervorgehoben. Er trägt ein blaues Gewand mit goldenen
Vögeln darauf, aus diesem soll der Legende nach das heutige niederösterreichische
Wappen entstanden sein. Leopold hält zwei Kinder an der Hand, zwei
seiner Söhne, die noch im Kindesalter verstarben.
Im Hintergrund ist links das Kloster Kleinmariazell
dargestellt, allerdings mit einem Zisterzienser davor, der eigentlich vor
das Kloster Heiligenkreuz gehört. Rechts ist das Stift Klosterneuburg
mit dem Fürstentrakt zu sehen, davor zwei Chorherren. Unten rechts
ist die dritte Gründung Leopolds, das Kloster Heiligenkreuz, bereits
mit hohem gotischen Hallenchor, zu sehen. Davor stehen Benediktiner, die
wiederum eigentlich zu Kleinmariazell gehören.
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