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Wiener Neustadt© Copyright Wiener Neustadt. Wiener Neustadt, Niederösterreich, WN, Statutarstadt, 265 m, 39.652 Einwohner, 60,97 km2, Hauptort des Steinfelds und zweitgrößte Stadt in Niederösterreich, nahe der Grenze zum Burgenland. - Landesgericht, Bezirksgericht, Bezirksfeuerwehrkommando, Bundespolizeidirektion, Arbeitsmarktservice, Finanzamt, Eich- und Vermessungsamt, Zollamt, Arbeitsinspektorat, Krankenhaus, Gebietskrankenkasse, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Berufsförderungsinstitut, Berufsinformationszentrum, Bezirksbauernkammer, Landarbeiterkammer, Gefangenenhaus, Daun-, Maximilian- und Bechtoldsheim-Kaserne, Militärflugplatz und Theresianische Militärakademie, Gebietsbauleitung des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung, Forstbetrieb der Österreichischen Bundesforste AG, Ambulatorium und Tagesheim für behinderte Kinder, Bewährungshilfe, Frauenberatungsstelle, schulpsychologische Beratung, Umweltberatung Niederösterreich-Süd, Bildungshaus St. Bernhard, Caritas (Fachschule für Sozialberufe, Sozialberatung, Psychosoziales Zentrum, Familienzentrum Niederösterreich-Süd, Ehe-, Familien- und Lebensberatung), Gehörlosenzentrum Niederösterreich-Süd, Geschützte Werkstätte, Hilfswerk, Kolpinghaus, Wohnheim für Menschen in Not, Österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik, Neuapostolische Kirche, Islamische Kulturunion, Industrieviertelmuseum, Stadtbücherei, Stadtheim, Stadttheater, Kläranlage, Bundesgut Fohlenhof; Bundesoberstufenrealgymnasium, 2 Bundesgymnasien und Bundesrealgymnasien, Bundesrealgymnasium, Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium für Berufstätige an der Theresianischen Militärakademie, Bundeskonvikt, Handelsakademie, Höhere Technische Lehranstalt, Höhere Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik, Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Fachhochschule, Volkshochschule, Konservatorium, kaufmännische Berufsschule; Golfplatz (in Kleinwolkersdorf), Regionaldirektion der EVN, "Wiener Neustädter Nachrichten", Flugplatz, Wasserwerk. Rund 65 % der 21.186 Beschäftigten (1991) im Dienstleistungssektor (vor allem Handel, persönliche, soziale und öffentliche Dienste); in der Produktion: Textilindustrie, Metall verarbeitende Industrie (Maschinenfabriken, Gießereien, Metallwaren, Armaturen, Stahlbau), chemische Industrie, Kartonagen- und Pappeproduktion, Klavierfabrik, Kunststoffindustrie, Beton- und Schotterwerke, Bauwesen. Regional-Innovations-Zentrum Niederösterreich-Süd, Technologiepark in Planung. - Gründung 1194 unter Herzog Leopold V.; 1469-1785 eigenes Bistum, dann nach St. Pölten verlegt; mit der Industrialisierung und dem Bau der Südbahn starkes Bevölkerungswachstum (vor allem 1880-1910); 1943-45 durch Bombenangriffe zu 65 % zerstört (die im 2. Weltkrieg am meisten zerstörte Stadt Österreichs, aufgrund ihrer Bedeutung für die Rüstungsindustrie: Flugzeugwerke, Tendererzeugung). - Planmäßige Anordnung von Toren, Kloster- und Burgbauten über rechteckigem Stadtgrundriß mit Rastersystem; Hauptplatz mit Laubengängen und Rathaus; Stadtpfarrkirche, im Kern spätromanischer Bau (13. Jahrhundert, "Brauttor" 1260) mit frühgotischen Bauteilen (eines der frühesten Kreuzrippengewölbe Österreichs), im 15. Jahrhundert von S. Werpacher spätgotisch umgestaltet, 1884 Westteil reromanisiert, Ausstattung (17./18. Jahrhundert): Grabmal für Kardinal Klesl (1630), spätgotische Verkündigungsgruppe und 12 Apostelstatuen von L. Luchsperger; Neuklosterkirche, Pfeilerbasilika (um 1300), im 14. und 15. Jahrhundert umgestaltet, Hochaltar (1698), Seitenaltarbilder von F. Solimena (1741), M. Unterberger (1748) und M. Altomonte (1737), Grabmal der Kaiserin Eleonore von Portugal (1467); Neukloster (Mitte 17.-18. Jahrhundert); ehemalige Kirche St. Peter an der Sperr, 1450-75 von P. Pusika erbaut, heute Ausstellungsraum mit angeschlossenem Stadtmuseum (1994); ehemalige Jesuitenkirche (1737-43), im ehemaligen Kloster Stadtarchiv; ehemalige Burg der Habsburger (2. Hälfte 13. Jahrhundert), Umbau unter Maria Theresia von N. Pacassi und M. Gerl, 1742-1918 Theresianische Militärakademie, 1945 bis auf die Außenmauern zerstört, nach Wiederaufbau seit 1952 Offiziersschule; Georgskirche, seit 1963 Titelkirche des Militärbischofs, Gruftkapelle Kaiser Friedrichs III., der im 15. Jahrhundert hauptsächlich in Wiener Neustadt residierte, Hallenkirche von P. Pusika gebaut (1449-60), mit bedeutenden Glasgemälden; Grabstätte Kaiser Maximilians I. unter dem Hochaltar, Wappenwand im Hof (1453) mit Statue Kaiser Friedrichs III.; ehemalige Karmeliterkirche (erbaut ab 1697) heute für Ausstellungszwecke verwendet; Ausstellung historischer Waffen im Reckturm (mit teilweise mittelalterlicher Stadtmauer); zahlreiche spätgotische Gebäude und Bürgerhäuser mit barocken Fassaden; erneuerte gotische Steinsäule "Spinnerin am Kreuz" (1382-84); jüdischer Friedhof. © Copyright Wappen von Wiener Neustadt. Literatur: J. Mayer, Geschichte von Wiener Neustadt, 4 Bände, 1924-28; G. Gerhartl, Wiener Neustadt - Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft, 21993; Österreichisches Städtebuch, Band IV, Teil 3, Die Städte Niederösterreichs, 1982; F. Pinczolits (Redaktion), Wiener Neustadt, 1990; F. Stundner, Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden, 1992; Magistrat der Stadt Wiener Neustadt (Hg.), Statistischer Jahresbericht der Stadt Wiener Neustadt, 1993. Verweise auf andere Alben:
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