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Waldheimat - Wallfahrten (10/25)
Waldmann, Kaspar Waldstein, Ferdinand Graf

Waldmüller, Ferdinand Georg


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Ferdinand Georg Waldmüller, Selbstporträt im Alter von 35 Jahren. Gemälde, 1828 (Österreichische Galerie Belvedere, Wien).




Waldmüller, Ferdinand Georg, * 15. 1. 1793 Wien, † 23. 8. 1865 Hinterbrühl bei Mödling (Niederösterreich), Maler und Kunstschriftsteller. Studierte an der Wiener Akademie und bildete sich durch private Kontakte sowie teilweise autodidaktisch weiter. 1814-17 auf mehreren Reisen Theatermaler, Rückkehr nach Wien und Hinwendung zur Porträtmalerei, daneben pflegte er auch schon andere Gattungen und erwarb sich mühsam und allmählich virtuose Fertigkeiten der Wirklichkeitswiedergabe ("Die Mutter des Hauptmanns von Stierle-Holzmeister", 1819; Selbstbildnis, 1828). An die Stelle einer französisch-glatten Manier trat ab zirka 1830 eine offenere Pinselführung. Ab 1830 wirkte er als Professor und Kustos der Akademiegalerie. Der Höhepunkt seiner Porträtkunst liegt vor allem in den 30er Jahren (Familienbild Dr. Eltz, 1835), anschließend verlegte er sich vorübergehend auf das Stillleben, doch dominierten dann Genre- und Landschaftsdarstellungen. Waldmüller erhob die Genrekunst durch Elemente des Historienbilds und sakrale Anspielungen in eine neue Dimension, die auch sozialkritische Töne nicht scheute. Gleichzeitig setzte er sich unter Verwertung niederländischer Vorbilder und geschult durch zahlreiche Italienfahrten mit Raum- und Lichtproblemen auseinander. Mit der scharfen (Sonnen-)Licht-Schatten-Wiedergabe und durch dramatisches Arrangement erreichte er klassisches Niveau ("Der Notverkauf", "Fronleichnamsmorgen", beide 1857; "Die Klostersuppe", 1858), das im Spätwerk farblich-atmosphärische Akzente erhielt ("Vorfrühling im Wienerwald", 1861). Seine nicht so sehr stimmungshafte als brillant-sachliche Wiedergabe stieß wiederholt auf zeitgenössische Kritik. Internationale Anerkennung fand Waldmüller 1856 in London. Als einer der vielseitigsten und formal aufgeschlossensten Künstler seiner Zeit schuf er wichtige Grundlagen für die weitere Entwicklung, blieb aber zugleich der Tradition und der Alt-Wiener Schule verbunden und erstrebte nicht die Ideale des Impressionismus. Bis 1851 unterrichtete er zahlreiche Privatschüler. Seine beruflichen Schwierigkeiten resultierten weniger aus seinen Neuerungen und Reformideen, die er in mehreren Schriften mehr polemisch als argumentativ verbreitete, als aus seinem unglücklichen Temperament und einem Auftreten, das, durch Geltungsstreben und Minderwertigkeitskomplexe geprägt, oft das Maß verlor und sich im privaten Bereich sogar bis zur Gewalttätigkeit verstieg. Die Nachwelt übernahm lange die übertriebene Märtyrerlegende, die Waldmüller selbst geschaffen hatte. Angriffe auf die Akademie bewirkten 1857 Waldmüllers Zwangspensionierung mit halbem Gehalt, das 1864 gnadenweise auf das Normalmaß erhöht wurde, ohne dass damit eine Rehabilitierung verbunden war.



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Ferdinand Georg Waldmüller, Die Pfändung. Gemälde, 1847 (Historisches Museum der Stadt Wien).



Publikationen: Das Bedürfnis eines zweckmäßigeren Unterrichtes, 1846; Vorschläge zur Reform der Oesterreichisch-kaiserlichen Akademie der bildenden Kunst, 1849; Andeutungen zur Belebung der vaterländischen bildenden Kunst, 1857.

Literatur: B. Grimschitz, F. G. Waldmüller, 1943; derselbe, F. G. Waldmüller, 1957; M. Buchsbaum, F. G. Waldmüller, 1976; K. A. Schröder, F. G. Waldmüller, Ausstellungskatalog, Wien 1990; R. Feuchtmüller, F. G. Waldmüller, 1793-1865. Leben - Schriften - Werke, 1996.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Ferdinand Georg Waldmüller, "Die Klostersuppe", 1858.

 
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