Hinweis: Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU. Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.
Semper, Gottfried© Copyright Gottfried Semper. Foto. Semper, Gottfried, * 29. 11. 1803 Hamburg-Altona (Deutschland), 15. 5. 1879 Rom (Italien), Architekt und Kunsttheoretiker. Studierte in Göttingen und München, dann in Regensburg und 1826-30 in Paris tätig; anschließend Reisen nach Italien und Griechenland, wo er die Polychromierung antiker Werke nachwies. 1834 Professor in Dresden, Bekanntschaft mit R. Wagner. Musste 1849 wegen Teilnahme an der Revolution 1848 fliehen und ging nach Paris und London, wo er sich bei der Weltausstellung 1851 engagierte. 1855-71 lehrte er in Zürich. 1869 schaltete man ihn als Gutachter für den Bau der Wiener Hofmuseen ein. Schließlich wurde er mit C. von Hasenauer mit dem Bau der Hofburg, des Burgtheaters (samt Kulissendepot) und der Hofmuseen betraut. 1871 übersiedelte er nach Wien, 1876 zog er sich nach Differenzen mit Hasenauer aus der Bauleitung zurück und verbrachte den Rest seines Lebens meist in Rom. Semper war nach K. F. Schinkel der bedeutendste Architekt und Theoretiker des Historismus im deutschen Sprachraum. Er beeinflusste besonders den europäischen Theaterbau sowie die Entstehung der Kunstgewerbemuseen und trug vor allem zur Ausbreitung der Neurenaissance bei. Weitere Werke: Dresden: Synagoge, 1840; Oper, 1841 (abgebrannt 1869, Neubau mit seinem Sohn Manfred Semper 1878, 1945 zerstört, 1985 rekonstruiert); Gemäldegalerie, 1855. - Schweiz: Eidgenössisches Polytechnikum in Zürich, 1864; Stadthaus in Winterthur, 1870. - Villen, städtebauliche und kunstgewerbliche Entwürfe. - Schriften: Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architektur und Plastik bei den Alten, 1834; Wissenschaft, Industrie und Kunst, 1852; Der Stil in den technischen und tectonischen Künsten, 2 Bände, 1860/63. Literatur: G. Semper, Ausstellungskatalog, München 21980; M. Fröhlich, G. Semper, 1991; H. Laudel, G. Semper. Architektur und Stil, 1991; M. Fröhlich, G. Semper, 1991; H. F. Mallgrave, G. Semper. Architect of the 19th Century, 1996.
|