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Schmidt, Martin Johann genannt "Kremser Schmidt"© Copyright Martin Johann Schmidt, Selbstporträt. Gemälde, um 1760 (Museum der Stadt Krems, NÖ.). Schmidt, Martin Johann (genannt "Kremser Schmidt"), * 25. 9. 1718 Grafenwörth bei Krems (Niederösterreich), 28. 6. 1801 Stein an der Donau (Niederösterreich), hervorragender Barockmaler und Radierer; Sohn des Bildhauers Johannes Schmidt. Seine ersten Lehrer waren G. Starmayr und B. Rosaforte (beide Schüler der Gebrüder Strudel) in Dürnstein, später vermutlich Schüler der Wiener Akademie (ab 1768 Mitglied). Setzte sich mit der Kunst J. van Schuppens und den großen österreichischen Meistern (P. Troger, D. Gran) auseinander. Ab 1748 in Stein ansässig, gab er der Entwicklung und Bedeutung des Ölgemäldes entscheidende Impulse. Neben einigen größeren Deckengemälden sind über 1000 Altar- und Andachtsbilder in Kirchen und Klöstern erhalten. Vorwiegend in einem warmen Helldunkel, erzählen sie meist in lyrisch-idyllischer Weise biblisches Geschehen. Später malte Schmidt auch mythologische Bilder ("Urteil des Midas", "Schmiede des Vulkan", beide 1768, Akademie der bildenden Künste in Wien). Außer Radierungen, die ab 1749 eine intensive Beschäftigung mit Rembrandt erkennen lassen, schuf er zahlreiche Zeichnungen, meist als Kompositionsentwürfe für Altarbilder. Werke: Deckengemälde: Stadtpfarrkirche Krems, 1745; Stadtpfarrkirche Stein; Rathaus Stein; Refektorium des Klosters Dürnstein, 1755; Stiftskapelle Herzogenburg, 1756 (alle Niederösterreich). - Altarblätter: Stein, ab 1745; Krems, ab 1747; Seitenstetten, 1755; St. Pölten, 1757; Lilienfeld, 1759; Dürnstein, 1767; Göttweig, 1769; Melk, 1772; Maria Taferl, 1799 (alle Niederösterreich); St. Peter (Salzburg), 1796; Kremsmünster (Oberösterreich), 1798. - Zeichnungen und Radierungen: Stiftssammlungen von St. Peter, St. Paul im Lavanttal, St. Florian und Seitenstetten sowie Österreichische Galerie Belvedere (Barockmuseum) und Albertina in Wien. Literatur: R. Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt, 1989 (mit Werkverzeichnis); G. M. Lechner und M. Grünwald, Göttweig und Kremser Schmidt, Ausstellungskatalog, Göttweig, 2001.
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