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Sankt Veit an der Glan© Copyright Wappen von St. Veit an der Glan. Sankt Veit an der Glan, Kärnten, Bezirk St. Veit an der Glan, Stadt, 482 m, 13.033 Einwohner, 50,72 km2, am Nordostrand des Glantals. - Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, -Jagdamt, -Gendarmeriekommando, Arbeitsmarktservice, Finanz- und Vermessungsamt, Arbeiterkammer, Berufsförderungsinstitut, Wirtschaftskammer, Kammer für Land- und Forstwirtschaft, Versuchsaußenstelle der Bundesanstalt für Pflanzenbau, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Gebietskrankenkasse, Alkoholikerberatung, Sozialzentrum, schulpsychologische Beratungsstelle, Eisenbahnmuseum, Sporthalle, Rennbahn, Tierzuchthalle, KELAG (Regionalleitung Nord, Lehrlingsschule und Umspannwerk), Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium, Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Berufsschule, Umweltakademie; Wiesenmarkt (Ende September), Literaturwoche (September); 5817 Beschäftigte (1991), davon rund 70 % im Dienstleistungssektor (persönliche, soziale und öffentliche Dienste, Handel), im Produktionssektor: holzverarbeitende Industrie (Funder Industrie GmbH), Leder- und Baustoffindustrie, Baugewerbe, pyrotechnische Fabrik, Kompostierwerk; Fremdenverkehr (33.537 Übernachtungen). - Urkundlich 1224 als Stadt, zeitweise bambergisch, spätestens ab 1170 im Besitz der Sponheimer (Herzogsburg), bis 1518 Hauptstadt von Kärnten, Münzstätte (1205-1725, mit Unterbrechung), wirtschaftliche Bedeutung vor allem durch das Niederlagsrecht (1399-1781) für Eisen. Altstadt fast gänzlich von mittelalterlicher Stadtmauer (15. Jahrhundert) und ehemaligem Wassergraben umgeben; romanisch-spätgotische Stadtpfarrkirche mit reich geschnitztem Hochaltar (1752), Seitenaltäre und Kanzel von J. Pacher, romanischer Karner mit karolingischem Flechtwerkstein und spätgotischem Kruzifix (um 1516); frühgotische Klosterkirche Unsere Liebe Frau (ab 1323 Klarissen, nach 1640 Franziskaner, 1786 aufgehoben) mit Hochaltar (1734) von J. Pacher; Kalvarienbergkirche (1658); ehemalige Spitalskirche (14. Jahrhundert) beherbergt Trabantenmuseum; Rathaus (15. Jahrhundert, Umgestaltung 1754/55) mit Stuckfassade, großem Saal und Arkadenhof (um 1540); Carinthiahaus, so genannte Herzogsburg (1523-29, Heimatmuseum); Schüsselbrunnen (1566) mit "Schüsselbrunnbartele" (spätgotische Bronzefigur) und römerzeitlicher Schale aus Virunum; Florianibrunnen mit Figur Walthers von der Vogelweide; Pestsäule (1715/16); Schlösser Kölnhof (ursprünglich gotisch, Umbau 1778 und 1884) und Weyer (Renaissance, 1532), wehrhafte Anlage (16. Jahrhundert) mit großem Hof und Arkadenfront; im Gemeindegebiet romanische Pfarrkirche Sankt Donat, barock verändert, Altar (1747) mit gotischer Madonna, römische Inschrift- und Reliefsteine aus Virunum. Literatur: H. Pressinger, St. Veit an der Glan. Eine Stadtgeographie, Dissertation, Graz 1965; S. Hartwagner, Der Bezirk St. Veit an der Glan, seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen, 1977.
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