TU Graz

Hinweis:

Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU.

Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.

https://austria-forum.org Impressum

bm:bwk
Österreich Lexikon
Österreich Lexikon
home österreich-alben suchen annotieren english
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Rahner, Karl - Ramesch-Knochenhöhle (8/25)
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, RZB Raimund, Hans

Raimund, Ferdinand eigentlich F. J. Raimann


© Copyright

Ferdinand Raimund. Gemälde (Museen der Stadt Wien).




Raimund, Ferdinand (eigentlich F. J. Raimann), * 1. 6. 1790 Wien, † 5. 9. 1836 Pottenstein (Niederösterreich; an den Folgen eines Selbstmordversuchs), Schauspieler, Dramatiker (Märchen- und Zauberspiele), "Klassiker" des Altwiener Volkstheaters. Kam als Verkäufer von Gebäck mit dem Burgtheater in Berührung, spielte ab 1808 bei Wandertruppen und erzielte seinen Durchbruch 1814-17 am Theater in der Josefstadt. Ab 1817 am Theater in der Leopoldstadt, setzte er sich 1823 mit dem Zauberspiel "Der Barometermacher auf der Zauberinsel" als Autor auf Anhieb durch. Ab 1821 war er Spielleiter, 1828-30 Direktor dieses Theaters. Den Höhepunkt seiner Karriere als Autor und Schauspieler (Rappelkopf) feierte Raimund 1828 mit "Der Alpenkönig und der Menschenfeind". Auch der "Verschwender" (1834) wurde zu einem sensationellen Erfolg. Unglücklich gestaltete sich sein Privatleben. Eine Ehe mit der geliebten Toni Wagner wurde von deren Eltern abgelehnt, seine Ehe mit Louise Gleich bestand nur 2 Jahre. Auch das folgende Verhältnis mit Toni Wagner gestaltete sich wenig harmonisch. In zunehmender Depression befürchtete Raimund 1836 nach einem Hundebiss eine Tollwutinfektion, die ihn zu einem Selbstmordversuch veranlasste, an dem er wenige Tage später starb.

Raimund brachte in seinen Werken menschliche Wärme und Werte zum Ausdruck und verband Lokalkolorit mit dichterischer Größe, Humor mit Melancholie, realistische Milieudarstellung mit barockem Bühnenzauber. Märchenwelt und moralische Allegorie waren bestimmende Kennzeichen seiner Volksstücke. Seine Stücke vertreten die Werte des Biedermeier (Treue, Dankbarkeit, Maßhalten, Zufriedenheit). Die musikalischen Einlagen wurden von W. Müller, J. Drechsler und K. Kreutzer komponiert; einige zu "Klassikern" gewordene Weisen ("Brüderlein fein") stammen von Raimund selbst.


Werke: Zauberspiele und -märchen: Der Barometermacher auf der Zauberinsel, 1823; Der Diamant des Geisterkönigs, 1824; Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär, 1826; Moisasurs Zauberfluch, 1827; Der Alpenkönig und der Menschenfeind, 1828; Die gefesselte Phantasie, 1828; Die unheilbringende Krone, 1829; Der Verschwender, 1834. - Ausgaben: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Säkularausgabe in 6 Bänden, herausgegeben von F. Brukner und E. Castle, 1924-34 (Neudruck 1974); Liebesbriefe, herausgegeben von F. Brukner, 1914.

Literatur: O. Rommel, F. Raimund und die Vollendung des Alt-Wiener Zauberstücks, 1947; J. Hein, F. Raimund, 1970; G. Wiltschko, Raimunds Dramaturgie, 1973; R. Wagner, F. Raimund. Eine Biographie, 1985; G. Riedl, Raimund. Bilder aus einem Theaterleben, 1990; W. Deutschmann und R. Wagner (Redaktion), Es ist ewig schad´ um mich, Ausstellungskatalog, Historisches Museum der Stadt Wien, 1996.


Verweise auf andere Alben:
Briefmarken-Album: 200. Geburtstag von Ferdinand Raimund

 
Hinweise zum Lexikon Abkürzungen im Lexikon
 
© Copyright Österreich-Lexikon

 

Suche nach hierher verweisenden Seiten
 
hilfe projekt aeiou des bm:bwk copyrights mail an die redaktion