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Mauthner, FritzMauthner, Fritz, * 22. 11. 1849 Horitz (Horiče, Tschechische Republik), 29. 6. 1923 Meersburg am Bodensee (Deutschland), Schriftsteller und Philosoph. Aus einer jüdischen Familie in Böhmen stammend, studierte er ab 1873 in Wien Rechtswissenschaft sowie daneben verschiedene Fächer bei berühmten Professoren, wie F. A. O. Benndorf und A. W. Ambros. Während seiner erfolgreichen journalistischen Karriere trat er auch mit bedeutenden literarischen Werken hervor und begann sich mit sprachphilosophischen Problemen zu beschäftigen, auf die er sich ab der Jahrhundertwende ausschließlich konzentrierte. Mit seiner Sprachskepsis gilt er heute als Vorläufer L. Wittgensteins. Werke: Die große Revolution, 1872 (Gedichte); Anna, 1874 (Drama); Nach berühmten Mustern, 1878 (Parodien); Dilettantenspiegel, 1884 (Satire); Xantippe, 1884 (Roman); Credo, 1892 (Essays); Lügenohr, Fabeln und Gedichte in Prosa, 1892 (Essays); Der letzte Tod des Gautama Buddha, 1913 (Roman). - Philosoph. Werke: Beiträge zu einer Kritik der Sprache, 3 Bände, 1901-02; Wörterbuch der Philosophie, 2 Bände, 1910/11; Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, 4 Bände, 1920-23. - Ausgabe: Das philosophische Werk, 1997ff. Literatur: J. Kühn, Gescheiterte Sprachkritik, 1975; W. Eschenbacher, F. Mauthner und die deutsche Literatur um 1900, 1977; E. Leinfellner (Hg.), F. Mauthner, 1995; H. Henne und C. Kaiser (Hg.), F. Mauthner. Sprache, Literatur, Kritik, 2000; Österreichisches Biographisches Lexikon.
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