Hinweis: Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU. Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.
Lienz© Copyright Lienz: Schloß Bruck. Lienz, Tirol, Bezirk Lienz, Stadt, 675 m, 12.101 Einwohner, 15,94 km2, Hauptort von Osttirol an der Mündung der Isel in die Drau. - Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, -forstinspektion, -feuerwehrverband, Arbeitsmarktservice, Finanz-, Eich-, Vermessungs- und Zollamt, Bundesgebäudeverwaltung, Amt der Tiroler Landesregierung (Amt für Landwirtschaft, Kulturbauamt), Arbeitsinspektorat, Baubezirksamt, Franz-Josef- und Haspinger-Kaserne, Krankenhaus, Tiroler Bergwacht, Gebietsbauleitung für Wildbach und Lawinenverbauung, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Bezirkslandwirtschaftskammer, Gebietskrankenkasse, Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter, Bildungshaus Osttirol (mit Erziehungsberatung), Zentrum für Ehe- und Familienfragen, psychosoziale und schulpsychologische Beratungsstellen, Regionalstelle der Caritas, Flugplatz Nikolsdorf, Flugeinsatzstelle des Bundesministerium für Inneres, Dolomitenhalle und -stadion, Golfplatz, Stadtsaal, Museum der Stadt Lienz, historische und volkskundliche Abteilung, Egger-Lienz-Galerie, urgeschichtliche und römische Funde, Tiroler Bauernmuseum als Ausgangspunkt des Lienzer Freilichtmuseums, das von der Klösterleschmiede (um 1500, Originalinventar, seit 1966 Museum) bis Oberlienz reicht; städtische Galerie; SOS-Kinderdorf (Gemeinde Nußdorf-Debant), Kolpingheim, Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium, Bundesoberstufenrealgymnasium, Handelsakademie, Bundeskonvikt, Fachschule für Metallbearbeitung, Haushaltungschule der Dominikanerinnen, Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe, landwirtschaftliche Lehranstalt, Berufsschule, ORF-Redaktion, evangelische Freikirche, Tertiarschwestern, "Kleine Zeitung" (Regionalbüro), "Osttiroler Bote", Einseilumlaufbahn auf das Zettersfeld (hier Jugendheim), Umspannwerk, Wasserwerk; unweit Laufkraftwerk Amlach (errichtet 1989, 60 MW). 7530 Beschäftigte (1991), davon rund 65 % im Dienstleistungssektor (persönliche, soziale und öffentliche Dienste, Groß- und Einzelhandel, Sparkasse Lienz); außerdem Industrie und Gewerbe (Industriezone an der Gemeindegrenze zu Nußdorf-Debant): Maschinen- und Stahlbauindustrie (Kühlgeräte, Stahlkonstruktionen), Bauindustrie und -gewerbe, Holzverarbeitung (Großtischlereien), Brauerei, Betonwerk, Hutfabrik (in Nußdorf-Debant), Betriebe der Raiffeisengenossenschaft (zum Beispiel Molkerei, Landmaschinenhandel), zweisaisonaler Fremdenverkehr (205.301 Übernachtungen). - Urkundlich um 1022-39 "Luenzina", Stadt ab zirka 1240. Die Grafen von Görz waren Gründer der Stadt und bis 1500 Stadtherren, danach Vereinigung mit Tirol, vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert Erzabbau und -verarbeitung. Kam 1938 zum Gau Kärnten, seit 1947 wieder bei Tirol - Stadtpfarrkirche, 1430-57 erneuerte 3-schiffige Basilika mit Bauteilen aus dem 14. Jahrhundert, Chor 1760-65 barockisiert, im 19. Jahrhundert klassizistische und neugotische Umbauten, im Westteil romanische Portallöwen, an Emporenbrüstung gotischer Figurenzyklus (1430), Pietà (1410), Kruzifix (1500), Grabdenkmäler (16. Jahrhundert), Chorfresken von J. A. Mölk (1761), Hochaltar (1765), Glasgemälde (1881-97) in den Seitenschiffen, Krypta mit Resten der Vorgängerbauten und gotischen Plastiken, Arkaden um die Kirche zum Bezirkskriegerdenkmal umgestaltet, Gedächtniskapelle mit Fresken von A. Egger-Lienz (dessen Grabmal). Franziskanerkloster (Umbau 1697-1707) und -kirche (15. Jahrhundert) mit Wandmalereien (15. Jahrhundert); spätgotische Benefiziatkirche heiliger Michael mit Barockturm, Seitenaltäre (um 1640) in renaissancehaft-frühbarocken Formen; Dominikanerinnenkloster und -kirche (Neubau um 1244, 1637 Weihe nach Erneuerung); gotisch-barocke Bürgerspitalskirche (Weihen 1746 und 1770); im Garten des ehemaligen Siechenhauses ältester erhaltener Bildstock Tirols (um 1400) mit Fresken; Antoniuskapelle (urkundlich 1556) an der Ostseite des Hauptplatzes; Martin-Luther-Kirche (Weihe 1962, einzige evangelische Kirche in Osttirol); Schloss Bruck (urkundlich 1277, Kern 13. Jahrhundert, Bauteile aus dem 16.-18. Jahrhundert, Fresken in der Kapelle von 1490-96), Mauern der Stadtbefestigung größtenteils erhalten; Iselturm; Liebburg (17.-18. Jahrhundert); Rathaus (1770-72); Tammerburg (16.-17. Jahrhundert); Mariensäule (1716); in der Nähe der Tristacher See. Im Stadtgebiet Kriegerfriedhöfe: bei St. Andrä Friedhof der 1. Weltkriegs mit Kaiser-Karl-Gedächtniskapelle (1935/36) und Soldatenfriedhof des 2. Weltkriegs, in der Peggetz Kosakenfriedhof mit 18 Massengräbern aus 1945. © Copyright Wappen von Lienz. Literatur: Österreichisches Städtebuch, Band V, Teil 1, Die Städte Tirols, 1980; M. Pizzinini, Osttirol - Der Bezirk Lienz, seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen, 1974; derselbe, Lienz, Das große Stadtbuch, 1982. Verweise auf andere Alben:
|