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Kokoschka, Oskar© Copyright Oskar Kokoschka. Foto. Kokoschka, Oskar, * 1. 3. 1886 Pöchlarn (Niederösterreich), 22. 2. 1980 Villeneuve bei Montreux (Schweiz), Maler, Graphiker, Dichter. Studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule (bei A. von Kenner, C. O. Czeschka und B. Löffler), ab 1907 Mitarbeit in der Wiener Werkstätte, ab 1910 an der Zeitschrift "Sturm" in Berlin, 1919-23 Professor an der Dresdner Akademie, später ausgedehnte Reisen durch Europa, Nordafrika und den Nahen Osten. 1934-38 in Prag tätig, emigrierte von dort nach London. 1953 ließ sich Kokoschka in Villeneuve nieder. In seinem Frühwerk geprägt vom linearen Stil der Wiener Secession ("Die träumenden Knaben", Versdichtung 1908 mit eigenen Farblithographien), erlangte er besonders aufgrund seiner Mitarbeit am "Sturm" bereits früh internationale Anerkennung als bedeutender Vertreter des Expressionismus (Porträt von A. Loos, 1909; "Windsbraut", 1914). Die Farbe, die in seiner Dresdner Zeit als bestimmender Ausdrucksträger in den Vordergrund tritt ("Macht der Musik", 1920; "Selbstbildnis mit gekreuzten Armen", 1922/23), wird in den auf den Reisen entstehenden Stadtansichten wieder zurückgenommen. Der große Zyklus von Städtebildern und Landschaften, die immer starke Aufsicht mit weiter Fernsicht verbinden ("Weltlandschaften"), kann als einzigartig in der Kunst des 20. Jahrhunderts angesehen werden. In seinen Porträts, Stadtansichten sowie seinen (oft politischen) Allegorien - Inhalte und Themen, die auch sein Spätwerk bestimmen - leben barocke Gestaltungsprinzipien (besonders F. A. Maulbertsch) nach. 1953 gründete Kokoschka in Salzburg die "Schule des Sehens" als internationale Sommerakademie. In literarischer Hinsicht gilt Kokoschka als Wegbereiter des expressionistischen Dramas; der Einsatz von starken Effekten und pathetischer Sprache sind dafür ebenso kennzeichnend wie der Verzicht auf eine zusammenhängende Handlung und das Überschreiten der traditionellen Form durch Einbeziehung von Tanz und Pantomime. Zu seinen wichtigsten Dramen zählen "Sphinx und Strohmann" (1907, unter dem Titel "Hiob" 1917), "Mörder, Hoffnung der Frauen" (1909, vertont von P. Hindemith 1921), "Der brennende Dornbusch" (1911) und "Orpheus und Eurydike" (1915, vertont von E. Krenek). Im Gegensatz dazu sind die späteren Prosawerke in einem betont nüchternen Stil verfasst, Realität und Traumwelt gehen darin eine Verbindung ein ("Mein Leben", Autobiographie 1971). Großer Österreichischer Staatspreis 1954. O.-Kokoschka-Zentrum im Archiv der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. © Copyright Oskar Kokoschka, Linzer Landschaft. Gemälde, 1955 (Neue Galerie, Linz). Ausgabe: O. Kokoschka. Das schriftliche Werk, herausgegeben von H. Spielmann, 4 Bände, 1973-76. Literatur: H. M. Wingler und F. Welz, O. Kokoschka. Das druckgraphische Werk, 2 Bände, 1975-81; W. J. Schweiger, Der junge Kokoschka. Leben und Werk 1904-14, 1983; K. A. Schröder und J. Winkler (Hg.), O. Kokoschka, Ausstellungskatalog, Kunstforum, Wien 1991; A. Strobl und A. Weidinger, O. Kokoschka. Das Frühwerk (1897/98-1917). Zeichnungen und Aquarelle, 1994; J. Winkler und K. Erling, O. Kokoschka, Die Gemälde, Band 1, 1995. Verweise auf andere Alben:
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