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HörspielHörspiel: Die eigenständige Literaturgattung des Hörspiels, einer Mischung aus dramatischen, epischen und lyrischen Elementen, realisiert durch Sprache, Ton, Geräusche und Musik, entwickelte sich in Österreich aus der so genannten "Hörbühne" (Adaptierung von Bühnenstücken). Der Leiter der Literaturabteilung der RAVAG, Hans Nüchtern, gilt als Pionier dieser Hörspielform mit Eigendramaturgie und Geräuschkulisse ("Der Ackermann und der Tod", 1924). Wichtige Vertreter sind A. Ehrenstein, A. Bronner, R. Billinger, H. Flesch-Brunningen, F. T. Csokor und T. H. Mayer. In den 50er Jahren, der klassischen Periode des Hörspiels, erfolgte eine Hinwendung zum reinen Worthörspiel, repräsentiert durch I. Aichinger, H. Eisenreich, F. Hiesel, A. Giese, W. Riemerschmid, R. Bayr und I. Bachmann. Während dieser Hörspieltyp durch Lesbarkeit gekennzeichnet ist, zielt die Entwicklung des Hörspiels in jüngerer Zeit (Original-Tonhörspiel und Schallspiel) auf das rein Akustische (Lautexperimente, Variationen, Konkrete Poesie), vertreten durch P. Handke, F. Mayröcker, K. Bayer, G. Rühm, M. Scharang, B. Frischmuth und E. Jandl. Literatur: R. Heger, Das österreichische Hörspiel, 1977; Dichtung aus Österreich, Hörspiel, 1977; F. Hiesel (Hg.), Repertoire 999. Literaturdenkmal Hörspiel, 1990.
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