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Fried, ErichFried, Erich, * 6. 5. 1921 Wien, 22. 11. 1988 Baden-Baden (Deutschland), Lyriker, Erzähler, Essayist, Übersetzer. Sohn eines jüdischen Spediteurs, der von der Gestapo ermordet wurde. Fried emigrierte 1938 nach London, wo er 1952-68 als politischer Kommentator der BBC angestellt war; bis 1944 aktive Betätigung in kommunistischen Exilorganisationen, ab 1963 Mitglied der "Gruppe 47". Grundthemen seiner Gedichte sind Heimatlosigkeit und Fremdheit ("100 Gedichte ohne Vaterland", 1978). Während seine kompromisslose politische Lyrik ("und Vietnam und", 1966; "Höre, Israel!", 1974) sowie seine öffentlichen Stellungnahmen ("Spiegelaffäre", 1972, Kritik an der "Menschenjagd" auf die Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe) heftige Kontroversen auslösten, fanden die "Liebesgedichte" (1979) breite Anerkennung. Österreichischer Staatspreis 1986, G.-Büchner-Preis 1987 und andere. Weitere Werke: Lyrik: Warngedichte, 1964; Überlegungen, 1965; Anfechtungen, 1967; Unter Nebenfeinden, 1970; Die Freiheit den Mund aufzumachen, 1972; So kam ich unter die Deutschen, 1977; Es ist was es ist, 1983; Reich der Steine, 1984; Frühe Gedichte, 1986; Vorübungen für ein Wunder, 1987; Unverwunden, 1988. - Prosa: Ein Soldat und ein Mädchen, 1960 (Roman); Das Unmaß aller Dinge, 1982 (Erzählung); Mitunter sogar Lachen, 1986 (Autobiographie); Nicht verdrängen nicht gewöhnen. Texte zum Thema Österreich, herausgegeben von M. Lewin, 1987; Gedanken in und an Deutschland, herausgegeben von M. Lewin, 1988. - Übersetzungen (Dramen W. Shakespeares). - Ausgabe: Gesammelte Werke, 1998, herausgegeben von V. Kaukoreit, 4 Bände, 1993. Literatur: E. Fried, Text und Kritik, 1986; S. W. Lawrie, E. Fried. A Writer without a Country, 1995; C. Jessen, E. Fried, eine Chronik. Leben und Werk, 1998; G. Lampe, E. Fried. Biographie und Werk eines "deutschen Dichters", 21998; C. Dressler, "Nach dem Landlos greift der Landlosen Hand", 1998.
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