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Ferdinand I., * 1503© Copyright Der spätere Kaiser Ferdinand I. Gemälde von H. Maler, 1521 (Kunsthistorisches Museum, Wien). Ferdinand I., * 10. 3. 1503 Alcalá de Henares bei Madrid (Spanien), 25. 7. 1564 Wien, Kaiser; jüngerer Bruder von Karl V., Enkel von Maximilian I. Erhielt durch die Verträge von Worms und Brüssel 1521/22 die deutschen Erbländer zugesprochen und begründete die österreichische Linie der Habsburger. 1526 König von Böhmen und Ungarn, 1531 römischer König, 1558 Kaiser. Er ließ 1522 zur Ausschaltung der Opposition und Durchsetzung seiner Macht Mitglieder der niederösterreichischen Stände, unter anderem Martin Siebenbürger, in Wiener Neustadt hinrichten und wurde wegen Ungarn in Kriege gegen die Osmanen verwickelt (1529: 1. Türkenbelagerung Wiens, 1532, 1537-47). Die größten inneren Probleme des Landes waren die Bauernkriege in Tirol und der Steiermark 1525/26 und das Vordringen der Reformation. Ferdinand I. berief zur Festigung der katholischen Kirche die Jesuiten nach Wien, Graz und Innsbruck. Er vermittelte 1552 den Passauer Vertrag, schloss 1555 den Augsburger Religionsfrieden, konnte diesen aber in seinen Ländern nicht durchsetzen und machte den Ständen mehrmals Zugeständnisse. Ferdinand I. begründete zentrale Verwaltungsbehörden (Geheimer Rat, Hofrat, Hofkammer, Hofkriegsrat, Hofkanzlei) und erließ 1554 die Ferdinandeische Hausordnung. Er teilte die Länder unter seinen 3 Söhnen auf. Begraben in Prag (Veitsdom). Literatur: W. Hilger, Ikonographie Ferdinands I., 1969; P. Sutter-Fichtner, Ferdinand I., 1986.
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