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Färber, Heinrich - Favianis (6/25)
Faschinajoch Faschismus

Fasching


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Fetzenfasching in Ebensee, OÖ.




Fasching, in Westösterreich Fas(t)nacht, die Zeit zwischen Dreikönig und dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Musik, Tanz, Maskentreiben und -umzüge, Narrenfreiheit, Geschlechtertausch, Rügegerichte, "verkehrte Welt" und eine allgemeine Lebensfreude bestimmen den Fasching, der in der letzten Woche, beginnend mit dem "foasten" oder "unsinnigen" Donnerstag, seinem Höhepunkt zustrebt, den er in den "3 heiligen Faschingstagen" (Sonntag bis Dienstag vor dem Aschermittwoch) erreicht. Der Faschingsbrauch enthält Elemente alter bäuerlicher Kultur, höfischer Kostümfeste und spätmittelalterlicher bzw. frühneuzeitlicher Narrenfeste der Handwerker und Zünfte.

Trotz der Tendenz zur Vereinheitlichung in den letzten Jahren, beeinflusst durch die Formen des rheinischen Karnevals (Faschingsgilden, Prinzenpaare, Umzüge und Sitzungen mit kabarettartigen Darbietungen) und des "Villacher Fasching", finden sich in Österreich noch regionale Sonderformen, wie das Blochziehen im südöstlichen Österreich, das Faschingsrennen und Bärenjagen im steirischen Murtal, der Ebenseer "Fetzenfasching", der Ausseer Fasching mit den charakteristischen Maskentypen "Pless", "Trommelweiber" und "Flinserl", der Fasching der Vereinigten in Tamsweg oder der mit einem Tanzfest sowie scherzhaften Rügen verbundene Rudenkirtag in Sierning bei Steyr. Populär sind die in einem Abstand von mehreren Jahren stattfindenden großen Umzüge der Tiroler Fasnacht, benannt nach typischen (aber keineswegs allein auftretenden) Maskengruppen; dazu zählen "Schleicherlaufen" in Telfs, "Schemenlaufen" in Imst, "Schellerlaufen" in Nassereith, "Muller-" bzw. "Huttlerlaufen" in Thaur und "Wampelerreiten" in Axams. Der städtische und besonders der Wiener Fasching sind vor allem durch Ballveranstaltungen geprägt.

Den Abschluss findet der Fasching fallweise mit einem spontanen oder organisierten "Faschingsbegraben" (eines "Stellvertreters"), einem "Faschingsverbrennen" (Strohpuppe) oder einer "Geldbeutelwäsche" am Aschermittwoch. In Teilen von Tirol und Vorarlberg wird der Fasching erst am "Funkensonntag" (1. Sonntag in der Fastenzeit, auch "Holepfannsonntag" oder "Scheibensonntag" genannt) beendet, wobei Holzstöße entzündet, eine Puppe ("Hex") verbrannt und brennende Holzscheiben mit Stangen talwärts geschleudert werden (Scheibenschlagen).


Literatur: A. Dörrer, Tiroler Fasnacht, 1949; F. Grieshofer, Faschingsbrauchtum, in: Österreichischer Volkskundeatlas, 5. Lieferung, 1974. - O. Bockhorn, Umzug der "Markter Trommelweiber" in Bad Aussee, 1977; H. Fielhauer, Die "Pleß", 1977 (beides wissenschaftliche Filme des ÖWF).


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Glöcklerlauf im Salzkammergut, Oberösterreich.

 
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