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Doderer, Heimito von Pseudonym: René Stangeler© Copyright Heimito von Doderer. Foto, um 1960. Doderer, Heimito von (Pseudonym: René Stangeler), * 5. 9. 1896 Hadersdorf-Weidlingau bei Wien, 23. 12. 1966 Wien, Schriftsteller. Ab 1915 Militärdienst, 1916-20 russische Kriegsgefangenschaft in Sibirien; Studium der Geschichte und Philosophie in Wien (Dr. phil. 1925). 1933 Mitglied der NSDAP, von der er sich bald wieder abwandte (Konversion zum Katholizismus 1940); ab 1937 Verlagslektor in München, wo 1938 sein Roman "Ein Mord, den jeder begeht" erschien. 1940 abermals Militärdienst, bis 1946 in britischer Kriegsgefangenschaft. 1951 erschien der Roman "Die Strudlhofstiege", der seinen Erfolg als Schriftsteller begründete. Romane wie "Die Dämonen" (1956) oder "Die Wasserfälle von Slunj" (1963) sicherten ihm den Ruf eines der wichtigsten österreichischen Romanciers der Nachkriegszeit. Doderer starb während seiner Arbeit am Roman "Der Grenzwald" (postum 1967) an Krebs. 1957 Großer Österreichischer Staatspreis, 1964 Großer Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine Romane und Erzählungen, die zum Teil streng nach musikalischen Gesichtspunkten aufgebaut sind, zeigen eine kritische Sicht vor allem der Wiener Gesellschaft. Grundlage und Ausgangspunkt für seine Prosa bilden die in seinen Tagebüchern ("Tangenten", 1964) geschilderten Eindrücke und Erlebnisse des Alltags. Aufgrund seiner souveränen Sprachbeherrschung und virtuosen Erzähltechnik gehört Doderer zu den herausragenden österreichischischen Romanciers. Weitere Werke: Romane: Das Geheimnis des Reichs, 1930; Die erleuchteten Fenster, 1951; Die Merowinger, 1962; Roman Nr. 7 (1. Teil: Die Wasserfälle von Slunj, 1963). - Erzählungen: Die Bresche, 1924; Das letzte Abenteuer, 1954; Die Posaunen von Jericho, 1958; Die Peinigung der Lederbeutelchen, 1959; Frühe Prosa, herausgegeben von H. Flesch-Brunningen, 1968. - Gedichte: Ein Weg im Dunklen, 1957. - Essays: Der Fall Gütersloh, 1930; Grundlagen und Funktion des Romans, 1959. - Ausgaben: W. Schmidt-Dengler (Hg.), Die Wiederkehr der Drachen. Aufsätze, Traktate, Reden, 1970; derselbe, Commentarii 1951-1966, 2 Bände, 1976/85; Tagebücher aus dem Nachlaß, 2 Bände, 1976/86; Das erzählerische Werk, 9 Bände, 1995. Literatur: H. von Doderer 1896-1966, Symposion anläßlich des 80. Geburtstages in Wien 1976, 1978; Internationales Symposion H. von Doderer am 4./5. 10. 1986, 1986; D. Weber, H. von Doderer, 1986; L.-W. Wolff, H. von Doderer, 1996; W. Fleischer, Das verleugnete Leben, 1996; K. Luehrs (Hg.), "Excentrische Einsätze". Studien und Essays zum Werk H. von Doderers, 1998; H. Löffler, Doderer-ABC. Ein Lexikon für Heimitisten, 2000.
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