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Broch, Hermann© Copyright Hermann Broch. Foto, 1937. Broch, Hermann, * 1. 11. 1886 Wien, 30. 5. 1951 New Haven (USA), Dichter und Kulturphilosoph. 1907 Textilingenieur; 1916-27 Direktor eines Textilunternehmens in Wien, studierte Philosophie und Mathematik, emigrierte 1938 nach kurzer Inhaftierung in die USA, 1950 Honorary Lecturer an der Yale University. Broch entwickelte durch seine philosophischen Überlegungen in der Romantrilogie "Die Schlafwandler" (1932) eine neue Erzählform, in der er seine Theorie vom Wertezerfall entwickelte. Er setzte sich mit Massenpsychologie ("Massenwahntheorie", postum 1979) und der Verantwortung des Dichters in Krisenzeiten ("Der Tod des Vergil", 1945) auseinander und engagierte sich kurzzeitig im Rahmen des Völkerbunds. In seinen kulturphilosophischen Essays verband Broch soziale und politische Phänomene mit ethischen Fragen ("Das Böse im Wertsystem der Kunst", 1933). Weitere Werke: Romane: Die Schuldlosen, 1950; Der Versucher, 1954 (neu unter dem Titel "Die Verzauberung"). - Drama: Die Entsühnung (Denn sie wissen nicht, was sie tun), 1933. - Essays: Das Weltbild des Romans, 1930; Geist und Zeitgeist, 1943; J. Joyce und die Gegenwart, 1936; Hofmannsthal und seine Zeit, 1955 (postum). - Gedichte, Novellen. - Ausgabe: Gesammelte Werke, 10 Bände, 1951-61; Kommentierte Werkausgabe, herausgegeben von P. M. Lützeler, 13 Bände, 1974-81. Literatur: P. M. Lützeler, H. Broch. Eine Biographie, 31987; M. Kessler und P. M. Lützeler (Hg.), H. Broch. Das dichterische Werk, 1987; dieselben (Hg.), Brochs theoretisches Werk, 1988; P. M. Lützeler, Die Entropie des Menschen. Studien zum Werk H. Brochs, 2000.
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