Hinweis: Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU. Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.
Bernhard, Thomas© Copyright Thomas Bernhard. Foto. Bernhard, Thomas, * 9. 2. 1931 Kloster Heerlen (Niederlande), 12. 2. 1989 Gmunden (Oberösterreich), Dramatiker, Erzähler und Lyriker. Seine Kindheit verlebte Bernhard hauptsächlich bei den Großeltern mütterlicherseits (sein Großvater war der Schriftsteller J. Freumbichler) in Wien und Seekirchen am Wallersee (Salzburg). Nach der Heirat seiner Mutter wohnte Bernhard zuerst in Traunstein (Bayern), dann in Salzburg. 1949 erkrankte Bernhard an einer unheilbaren Lungenkrankheit, 1949-51 Aufenthalt in der Lungenheilstätte Grafenhof (autobiographische Werke: "Ein Kind", 1982; "Die Ursache", 1975; "Der Keller", 1976; "Der Atem", 1978; "Die Kälte", 1981). Während seines Musikstudiums in Wien und Salzburg (Abschluss 1957 am Mozarteum) arbeitete Bernhard als Gerichtsreporter beim "Demokratischen Volksblatt". 1957 veröffentlichte er den Gedichtband "Auf der Erde und in der Hölle"; weitere Gedichtbände folgten. 1963 erschien sein erster Roman "Frost", in dem er ein düsteres Bild der Lebensverhältnisse in der österreichischen Provinz entwarf. Ab 1965 lebte Bernhard hauptsächlich auf einem Bauernhof in Ohlsdorf (Oberösterreich). Neben seiner tragikomischen Perspektive auf Krankheit und Schmerz, Leben und Tod steht die Kritik an Österreich auch in seinen nachfolgenden Arbeiten, wie etwa den autobiographischen Schriften sowie in Romanen, Erzählungen und Bühnenarbeiten, im Mittelpunkt. vor allem mit seinem Drama "Heldenplatz" (1988), in dem er den Antisemitismus in Österreich thematisiert, bestätigte Bernhard seinen Ruf als "negativer Staatsdichter". Österreichischer Staatspreis 1967, G.-Büchner-Preis 1970. Eine testamentarische Verfügung des Autors verbietet zwar sämtliche Aufführungen (außer laufende Inszenierungen, vor allem von C. Peymann am Burgtheater), Drucklegungen und Rezitationen seiner Werke in Österreich, seit Gründung der T.-Bernhard-Stiftung 1998 wird diese Bestimmung von den Erben Bernhards aber nicht mehr aufrecht erhalten. Weitere Werke: Lyrik: Unter dem Eisen des Mondes, 1958; In hora mortis, 1958. - Prosa: Amras, 1964; Verstörung, 1967; Das Kalkwerk, 1970; Beton, 1982; Alte Meister, 1985; Auslöschung, 1986. - Dramen: Ein Fest für Boris, 1970; Der Präsident, 1975; Minetti, 1976; Über allen Gipfeln ist Ruh, 1981; Ritter, Dene, Voss, 1984; Der Theatermacher, 1985. - Ausgabe: Gesammelte Gedichte, herausgegeben von V. Bohn, 1991. Literatur: W. Schmidt-Dengler, Der Übertreibungskünstler, 21989; B. Sorg, T. Bernhard, 21992; H. Höller, T. Bernhard in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1993; W. Schmidt-Dengler (Hg.), T. Bernhard, 1997; A. Pfabigan, T. Bernhard, 1999; J. Hoell, T. Bernhard, 2000. Verweise auf andere Alben:
|