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BergbauernBergbauern: Die Bergbauern nehmen in Österreich, das in seiner ganzen Ost-West-Erstreckung von den Alpen durchzogen wird, eine bedeutende Stellung innerhalb der ländlichen Wirtschaftformen ein. Sie haben gegenüber den Flachlandbauern mit härteren Lebens- und Arbeitsbedingungen, die sich aus der Kürze der Vegetationszeit, den Unbilden des Klimas, der Hanglage der Grundstücke und der ungünstigen Verkehrslage ergeben, zu kämpfen. Die Einteilung der 99.400 Bergbauernbetriebe (1994) erfolgt in 4 Erschwerniszonen, wobei die ersten 3 nach dem Anteil der bewirtschafteten Fläche mit einer Hangneigung von mehr als 25 %, bzw. die 4. mit mindestens 40 % der Fläche von über 50 % charakterisiert ist (6800 Bergbauern). Durch Direktzahlungen des Staates erfolgt eine Abgeltung der natürlichen Erschwernisse und ein Beitrag zur Erhaltung der Besiedelung und kulturellen Funktionsfähigkeit der Berggebiete. Haupteinnahmequellen sind Milchwirtschaft, Rinderzucht und Forstwirtschaft sowie Fremdenverkehr. Die höchsten Dauersiedlungen finden sich in den Zentralalpen, sie liegen oberhalb der Baumgrenze, so Obergurgl im Ötztal auf 1927 m (höchste: die Rofenhöfe, 2014 m). Die großen Höhen wurden vor allem im Zeitraum des 12./13. Jahrhunderts erreicht, aber später vielfach aufgegeben und nur noch als Almen (so genannte Schwaighöfe; Schwaige = Herde) benutzt; ihre Existenz fußt auf der Viehwirtschaft. Das Bergbauerngebiet war immer Rückzugsgebiet und durch ein stärkeres Festhalten an Tradition in Wirtschaft, Kleidung, Sitte und Brauchtum gekennzeichnet. Literatur: E. Hubatschek, Bauernwerk in den Bergen: Arbeit und Leben der Bergbauern in Bilddokumenten aus einem halben Jahrhundert, 1992. Verweise auf andere Alben:
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