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Augustiner-EremitenAugustiner-Eremiten (OESA = Ordo Eremitorum Sancti Augustini; heute OSA = Ordo Sancti Augustini, Augustiner). 1256 durch den Zusammenschluss von Eremitenverbänden entstandener Bettelorden nach der Regel des heiligen Augustinus, der sich rasch im ganzen christlichen Abendland verbreitete (1. Kloster in Österreich: Völkermarkt 1256). Die Blütezeiten des Ordens lagen im 14. und 18. Jahrhundert. Zunächst gehörten die Niederlassungen im böhmisch-österreichischen Raum zur bayerischen Provinz. Endgültig 1653 wurden die Klöster in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten, 1679 die in Tirol und Salzburg zu selbständigen Provinzen zusammengeschlossen. Mitte 18. Jahrhundert zählte die österreichisch-ungarische Ordensprovinz 290 Mitglieder in 14 Niederlassungen. Die josephinische Klosteraufhebung und die Säkularisationsbestrebungen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts führten zur Aufhebung sämtlicher Klöster in Österreich. 1951 übernahmen vertriebene sudetendeutsche Augustiner-Eremiten die Augustinerkirche in Wien 1., bei der sich heute das einzige Kloster des Ordens in Österreich befindet (1994: 6 Konventualen; Sitz des Regionalvikariats mit 2 weiteren Niederlassungen in Deutschland). Das Wiener Hofkloster (1327-1812) bei der Burg mit der noch bestehenden gotischen Kirche war einer der bedeutendsten Konvente, dessen Mönche zahlreiche Lehrstühle an der Universität innehatten und der eine der größten Klosterbibliotheken Wiens besaß. An die Niederlassung in Salzburg-Mülln (1605-1855) erinnern noch die prachtvolle Kirche und das "Augustiner-Bräu". Weitere Niederlassungen bestanden im 18. Jahrhundert: in Niederösterreich (Baden, Bruck an der Leitha, Korneuburg), im Burgenland (Lockenhaus), in der Steiermark (Fürstenfeld, Graz, Hohenmauten, St. Leonhard), in Salzburg (Dürrnberg, Hallein, Salzburghofen) und in Tirol (Kufstein, Rattenberg, Seefeld). Literatur: F. Rennhofer, Augustiner-Klöster in Österreich, 1956.
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