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Allerheiligen© Copyright Allerheiligen: Versenken von Kränzen zum Gedenken an die Stromopfer am Alberner Hafen in Wien. Allerheiligen, 1. November. Obwohl als Fest der unbekannten Heiligen im Sinne der römisch-katholischen Kirche kein Tag des Totengedächtnisses, ist Allerheiligen zusammen mit Allerseelen (2. November) der bevorzugte Termin für Friedhofsbesuche (mit Gräberschmuck, Prozessionen, Segnungen, Andachten). Öffentliche Formen des Totengedenkens sind zum Beispiel das Versenken von Kränzen für Ertrunkene. An beiden Tagen wurden früher spezielle Gebäcke ("Gebildbrote") an Kinder und Arme als Vertreter der "Armen Seelen" verteilt. In Zusammenhang mit den Glaubensvorstellungen um die "Armen Seelen" stand auch das heute zum Kinderbrauch gewandelte "Krapfenschnappern", ein regional in Osttirol zu Allerheiligen geübter Heischebrauch. Nur noch vereinzelt, da seiner sozialen und wirtschaftlichen Basis weitgehend entzogen, findet sich im Weinviertel ein burschenschaftlich geübter Rügebrauch, bei dem in der Nacht vor Allerheiligen Strohzöpfe auf die Hausdächer heiratsfähiger Mädchen geworfen werden. Literatur: H. Koren, Die Spende, 1954; E. Burgstaller, Das Allerseelenbrot, 1970; H. Fielhauer, Allerheiligenstriezel aus Stroh, 1969 (wissenschaftlicher Film des ÖWF); O. Bockhorn und L. Nopp, Krapfenschnappern, 1984 (wissenschaftlicher Film des ÖWF).
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